Tipps für eine nachhaltige Ordnung im Kinderzimmer

Mir-ist-langweilig-Truhe

Kennst du das Gefühl, wenn man im Dunkeln nach seinem Kind schauen will, ob es noch zugedeckt ist, und beim ersten Schritt ins Zimmer tritt man auf ein Holzblauklötzchen? Die Selbstbeherrschung, die man an den Tag legen muss, um nicht vor Schmerzen aufzuschreien und dabei sein Kind zu wecken, ist immens.

Damit das nicht nochmal vorkommt oder erst gar nicht passiert, habe ich eine Menge Tipps für dich, wie du das Kinderzimmer für mehr nachhaltige Ordnung gestalten kannst:

Tipp Nummer 1:

Der Kindergarten macht es wunderbar vor. Die Kids lernen von Anfang an, dass sie ein Spielzeug wegräumen müssen, bevor sie sich das Nächste holen dürfen. Diese Regel ist allgemeingültig und kann auch Zuhause sehr gut funktionieren und die Kleinen fühlen sich beim Aufräumen nicht überfordert. Halte auch daran fest, wenn dein Kind Besuch bekommt. Ca. 15 Minuten vor Ende der gemeinsamen Spielzeit, lasse ich die Kids zusammen aufräumen. Andernfalls findet dein Kind es unfair, wenn es zum Schluss das ganz alleine bewältigen muss.

Tipp Nummer 2:

Darf dein Kind am Abend Fernsehen schauen? Oder ihr lest gemeinsam vor dem Zubettgehen ein Buch? Dann verknüpfe es mit der Regel, dass zuerst das Zimmer aufgeräumt wird. So ist das Kinderzimmer am Ende des Tages ordentlich und es bleibt kein Bauklötzchen liegen.

Tipp Nummer 3:

Kennst du das Auswahlparadox? Mir ist es selbst schon so ergangen. Ich gehe in ein Geschäft, möchte etwas Bestimmtes kaufen. Die Auswahl ist aber so groß, dass ich mich nicht entscheiden kann und gar nichts kaufe. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass es Kindern nicht anders geht, wenn sie zu viele Spielzeuge haben. Irgendwie wird dann alles langweilig und wird nicht bespielt. Daher wünschen sie sich immer mehr. Und schon ist man in einem Teufelskreis. Wenn sich viele Spielsachen ansammeln, wirkt zudem auch das Zimmer unaufgeräumt.

Was du in einer solchen Situation machen kannst, verrate ich dir gerne:

     

      • Zunächst schaust du, ob es Spielzeuge gibt, die dein Kind nicht mehr mag. Sammle diese in einer Tauschkiste. Frag Freunde, ob sie auch so eine Kiste zusammenstellen, und dann können die Kinder sie tauschen, ohne, dass Neuanschaffungen notwendig sind. Wenn Spielsachen ausgespielt sind, ist das Verschenken oder Verkaufen auch eine Option.  

      • Bewahre die Spielsachen nach Kategorien in Kisten auf. Zum Schluss kannst du manche Kisten an einem trocknen und sicheren Ort lagern. Nach 1 – 2 Wochen tauschst du sie und die Spielsachen bleiben dadurch länger interessant.

      • Die Kisten kannst du entweder mit Spielzeug-Label bekleben, damit das Kind selbständig aufräumen kann. „Spielzeug-Label“ findest du z. B. im Internet zu kaufen oder du bastelst welche. Wenn das Kind schon lesen kann, kannst du Kunststoffkisten auch mit einem Kreidestift beschriften. Der Vorteil ist, dass es sich mit Wasser wegwischen lässt. Der Aufwand hält sich damit in Grenzen.

      • An verregneten Tagen kommt es vor, dass dein Kind keine Idee hat, was es spielen kann. Solche Tage überbrückst du mit einer „Mir-ist-langweilig-Truhe“ (siehe Bild oben). In dieser sammelst du beispielsweise Bastelsachen, die dir beim Bummeln in die Finger gefallen sind. Auch Bastelideen kannst du darin aufbewahren. Dein Kind darf sich beispielsweise zwei Sachen heraussuchen und damit basteln.

    Tipp Nummer 4:

    Ein Wäschekorb im Kinderzimmer sorgt dafür, dass die Strümpfe nicht herumfliegen und dein Kind selbständiger wird. Vor dem Vorlesen die Schmutzwäsche wegräumen sowie die Kleidung für den nächsten Tag gemeinsam raussuchen, werden schnell zum Ritual. So habt ihr am nächsten Tag weniger Stress am Morgen und das Zimmer wirkt ordentlicher.

    Tipp Nummer 5:

    Es wurde alles aufgeräumt und wirkt trotzdem unruhig? Spielsachen sind oftmals bunt. Dadurch entsteht schnell eine visuelle Unruhe. Die bekommst du weg:

       

        • mit Spielzeugkisten,

        • mit Kinderzimmermöbeln in einer Farbe,

        • mit geschlossenen Schränken und

        • mit neutraler Bettwäsche und Vorhängen.

      Du wirst nicht alles auf einmal ändern können, aber mit der Zeit wird sich das bessern, wenn du bei Neuanschaffungen darauf achtest. Vielleicht benötigt dein Kind eine größere Bettdecke? Dann kaufst du beispielsweise gleichzeitig noch neutrale Bettwäsche dazu. So wird sich im Lauf der Zeit die visuelle Unruhe automatisch reduzieren. Auch bei der Farbwahl sollte es nicht zu knallig sein. Pastellfarben, Weiß, Creme und Grau eignen sich sehr gut für das Kinderzimmer, denn dort wird z. B. gebastelt, getobt, gelesen, gespielt und geschlafen – das sind sehr unterschiedliche Aktivitäten. Farben können jedoch beispielsweise eine beruhigende oder belebende Wirkung haben. Wenn wir eine kräftige und belebende Farbe für das Zimmer wählen, kann es Auswirkungen am Abend für das Einschlafen haben. Daher wähle eine neutrale Farbe, die nicht zu knallig ist.

      Visuelle Ruhe kannst du auch mit Spielbereichen erreichen: Richte für die verschiedenen Funktionen im Kinderzimmer Spielecken ein. Beispielsweise eine Leseecke mit Bücherkisten, eine Bastelecke, eine Verkleidungsecke etc.

      Tipp Nummer 6:

      In Büchern und in vielen Artikeln über das Aufräumen ist es immer wieder zu lesen, dass alles seinen Platz haben soll. Wenn wir überfüllte Regale haben, ist es sehr schwer, Ordnung zu halten. Versuche generell, weniger zu kaufen. Mit der Zeit reduzieren sich die Dinge automatisch. Denn wenn 5 Spielsachen gehen und ein neues gekauft wird, ist es nur eine Frage der Zeit. Rede aber deinem Kind nicht ein, dass es ein Spielzeug nicht mehr benötigt, sonst wird es das eines Tages vielleicht bereuen.

      Tipp Nummer 7:

      Manche Kinder basteln und malen im Akkord. Das ist einerseits toll, aber wohin mit all den Sachen? Lege eine Bastelkiste an. Wenn die Kiste voll ist, kannst du zusammen mit dem Kind ausmisten, was weniger gelungen ist und aussortiert werden kann. Nur die schönsten Gemälde kommen in einem Ordner – so wird es nicht zu viel. Dein Kind kann sich von Zeit zu Zeit von alten Bildern und Basteleien trennen. Außerdem sieht es ein, dass die Kiste voll ist und was Altes gehen muss.

      Fazit: Wenn du einige meiner Tipps beherzigst, kann es im Kinderzimmer gar nicht zu bunt und unordentlich werden!