Ordnung für Hochsensible: Wie JOMO & kritisches Ignorieren helfen

Ein Hoch auf die Hochsensiblen! Ordnung für HSP

Wenn du dich mit dem Thema Hochsensibilität beschäftigst, merkst du schnell: Hochsensibilität ist oft negativ behaftet. Vielleicht bist du ebenfalls über Aussagen gestolpert wie: Hochsensible sind weniger stressresistent, schneller erschöpft und dadurch burnoutgefährdeter. Sie würden eher zu Depressionen neigen, könnten schlecht mit Kritik umgehen, grübeln länger, hätten intensivere Emotionen – und so weiter.

Als ich herausfand, dass auch ich hochsensibel bin, fand ich das ehrlich gesagt keine schöne Zusammenfassung. Doch jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Hochsensibilität ist keine Krankheit, sondern eine Ausprägung. Ich kenne viele Menschen, die es weit schwerer haben – und die sind nicht hochsensibel. Daher meine Meinung: Man kann und sollte das nicht pauschalisieren.

Warum ich das glaube

Aufgrund einer schwerwiegenden Diagnose, die mich jahrelang begleitet hat, weiß ich heute zu schätzen, welche Kraft ich aufbringen konnte, um trotzdem meinen Alltag zu meistern. Denn es geht nicht nur um die Frage: hochsensibel – ja oder nein. Es geht auch um Resilienz. Wenn du gelernt hast, gut mit Krisen umzugehen, bist du als hochsensible Person vielleicht sogar im Vorteil gegenüber Menschen, die das nicht gelernt haben. Klingt logisch, oder?

Heute sehe ich vor allem die positiven Seiten meiner Hochsensibilität. Und was mir nicht guttut, versuche ich konsequent zu vermeiden. Wenn mir zum Beispiel die Lautstärke in einem Café nicht gefällt, passt das Café einfach nicht zu mir. Mal ehrlich: Wer hätte nicht gern eine bessere Akustik in Cafés, wo man sich nicht anschreien muss? Ich habe Interior Design gelernt – meiner Meinung nach ist das ein gestalterisches Problem.


Wie dir Ordnung im Alltag helfen kann

Es gibt viele Dinge, die du als hochsensible Person tun kannst, damit es dir auch in stressigen Zeiten gut geht. Das sind kleine Hebel, die du nur kennen und nutzen musst. Ordnung ist einer dieser Hebel. Und das Beste: Auch Menschen, die nicht hochsensibel sind, profitieren davon. Alles, was für Hochsensible gut ist, ist im Grunde auch für Normalsensible hilfreich. Unsere Reizschwelle ist einfach nur schneller erreicht.

Hochsensible haben viele positive Eigenschaften. Meiner Meinung nach sollten genau diese im Fokus stehen.

Warum ein ordentliches Zuhause dich stärkt

Ein ordentliches Zuhause hilft dir, nach einem langen Tag schneller abzuschalten und wieder Kraft zu tanken. Die größte Wirkung hat die visuelle Grundordnung. Das bedeutet: Deine Räume wirken ruhig und nicht überladen. Schon wenn du Regale, Sideboards und Tische nicht vollstellst, erreichst du viel. Räume müssen atmen können. Auch weniger Möbel können helfen.

Lerne loszulassen. Trenne dich von Dingen, die dir nicht guttun oder die du nicht mehr brauchst. Lüfte regelmäßig. Halte dein Zuhause sauber. So wird dein Zuhause zu deiner Tankstelle, in der du dich regenerieren kannst.


Was kritisches Ignorieren und JOMO gemeinsam haben

Kritisches Ignorieren ist für mich eine der wichtigsten Kompetenzen unserer Zeit. Und JOMO – die Joy of Missing Out, also die Freude, etwas zu verpassen – ist das Gefühl, das daraus entsteht.

In einer Welt voller Reize müssen wir lernen, bewusst auszuwählen, was uns guttut – und was nicht. Ich freue mich zum Beispiel, wenn ich Modetrends verpasse. Schaffe dir deine eigene Filterblase – aber bewusst. Überlasse das nicht den sozialen Medien.


Slow Fashion statt Modetrends

Gerade in der Mode entstehen jährlich Berge an Kleidung und Schuhen, die kaum getragen wurden. Die Lösung? Eine Capsule Wardrobe. Eine Kombination aus Basics, Statement Pieces und Akzentgebern. Slow Fashion heißt: Kleidung tragen, die länger als ein Jahr hält – stilistisch und qualitativ.

Da Basics überwiegen, siehst du dich an deinen Outfits nicht so schnell satt. Durch eine durchdachte Farbpalette jagst du nicht jedem Trend hinterher. Der Markt ist heute lauter denn je. Schütze dich und deine Umwelt, indem du bewusst auswählst, was du brauchst und was nicht.

Ob Möbel, Deko, Kleidung oder technologische Innovationen – du brauchst nicht alles. Und je weniger du mitmachst, desto weniger musst du später wieder aussortieren.

Denk mal an deine Weihnachtsdeko: Wie viele Farben an Kugeln hast du zu Hause? Und nutzt du sie wirklich?


Ich hoffe, dass ich sowohl hochsensible als auch normalsensible Menschen mit diesem Artikel ein Stück weit die Augen öffnen konnte.  

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